zukunftsfabrik

Der Tag eines Wissenschaftlers am Fraunhofer IWU

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie der Alltag eines „Wissen-Schaffenden“ am Fraunhofer IWU aussieht? Die Antwort der Frage bringen wir Ihnen mit diesem Beitrag ein wenig näher. Maximilian Stange arbeitet seit 2019 am Fraunhofer IWU und gibt uns einen Einblick in seinen Alltag als wissenschaftlicher Mitarbeiter in dem Geschäftsfeld klimaneutraler Fabrikbetrieb am Fraunhofer IWU.

Durch die Corona-Pandemie ist das hybride Arbeiten am Fraunhofer IWU stärker in den Fokus gerückt. Nach wie vor arbeitet auch Maximilian seit der Pandemie mal im Büro und mal im Homeoffice. Er sieht in diesem hybriden Arbeitsformat klare Vorteile.

Aufgrund des hybriden Arbeitsformats startet der durchschnittliche Arbeitstag für Maximilian auf zwei unterschiedliche Weisen. Je nachdem, ob er bei der Zukunftsfabrik vor Ort arbeitet oder im Homeoffice ist.

Fall 1: Bei der Zukunftsfabrik vor Ort

In diesem Fall fährt Maximilian Stange morgens zur Arbeit und holt sich erst einmal einen Kaffee. Natürlich trinkt er diesen aus einer unserer Zukunftsfabrik-Tassen. Sie sind türkis mit einem weißen Schriftzug der Zukunftsfabrik.

Während er den Kaffee kocht, wirft Maximilian einen Blick auf die Fabrikhalle der Zukunftsfabrik. Dort regt sich um 07:30 Uhr schon viel und es wird fleißig gearbeitet. Von der Abteilung des Fabriksystemdesigns und der Produktionsplanung kann Maximilian die Produktionshallen für die Forschungsfabrik sehen.

Abbildung 1. Von der Kaffeeküche aus lässt sich ein Blick auf die Forschungsfabrik werfen.

Der Kaffee ist nun gekocht und kann getrunken werden. Meist ist Maximilian einer der ersten im Büro, daher hat er eine Kanne gekocht. So können die weiteren Mitarbeitenden des Teams #zukunftsfabrik sich schon auf ihren Kaffee freuen, sobald sie zur Arbeit kommen. Maximilian geht nun zu seinem Büro und sieht auf dem Weg die ersten Kollegen, da die Türen häufig offen stehen. Mit einem freundlichen „Guten Morgen” begrüßen sich alle und es geht zur Arbeit. Kurz hascht Maximilian auch ein Blick ins HiWi-Büro, das ist noch unbesetzt. Die HiWis gesellen sich zumeist erst später dazu. Mit dem Geruch vom frisch gekochten Kaffee in der Nase und einem schönen, hellen Büro, in welchem die ersten Sonnenstrahlen den Tag begrüßen, setzt sich Maximilian an seinen Schreibtisch und macht sich an die Arbeit.

Abbildung 2. Maximilian am Schreibtisch mit Zukunftsfabrik-Tasse. Der Tag kann beginnen.

Zunächst checkt er die Mails und guckt, ob es wichtige Termine gibt. Heute ist Montag, daher findet um 08:30 Uhr eine Teams-Besprechung mit allen Mitarbeitenden statt. Seit der Umstrukturierung der Arbeitswelt und einhergehend des Arbeitsortes, findet diese hybrid statt. Einige versammeln sich im Konferenzraum und andere sind vom Homeoffice dazugeschaltet.

Das Einleben in diese hybride Arbeitswelt ging bei der Zukunftsfabrik sehr schnell, wie auch der Leiter des Geschäftsfeldes klimaneutrale Fabrik Mark Richter in seinem Beitrag erwähnt hat. Wenn Sie mögen, können Sie sich diesen Beitrag gerne einmal ansehen.

Fall 2: Im Homeoffice

Im Homeoffice trinkt Maximilian keinen Kaffee. Überhaupt hat er das Kaffeetrinken erst am Institut angefangen. Kaffeetrinken sieht er als „soziales Miteinander“. Im Homeoffice sitzt Maximilian an seinem Schreibtisch und verbringt die Mittagszeit zumeist mit einem Spaziergang zum nächstgelegenen Imbiss am schönen Kaßberg – einem Stadtviertel in Chemnitz.

Homeoffice hat für Maximilian sein Für und Wider: Einerseits kann er sich zumeist besser konzentrieren als in dem Gruppenbüro am Institut. Andererseits fehlt auch der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen. Innerhalb der Corona-Pandemie wurde hierfür eine Videokonferenz eingerichtet, in welcher sich beispielsweise über spannende neue Studien ausgetauscht werden kann. Jedoch sei dies kein richtiger Vergleich zu dem persönlichen Austausch. In dem vielseitigen Beruf als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IWU ist das Lesen von Studien und anderer wissenschaftlicher Veröffentlichungen und der Austausch darüber sehr wichtig, um immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Teilnahme an wissenschaftlichen Konferenzen im Online-Format

Genauso wichtig ist die Teilnahme an wissenschaftlichen Konferenzen. In den zwei Jahren sind diese zumeist, bedingt durch die Pandemie, ausgefallen oder fanden innerhalb eines Online-Formats statt. So erzählt Maximilian von einem Konferenz-Care-Paket, welches ihm als Ausgleich geschickt wurde. Dabei kam ein Essenspaket mit Wein per Post geschickt. Das sei zwar eine nett gemeinte Geste, jedoch nicht vergleichbar mit den Konferenzen, welche in persona stattfinden. Allein das Anreisen in eine andere Stadt würde schon Freude bereiten. Man hat ein Reiseziel und kann so durch die Konferenzen vor Ort auch wesentlich besser mit den Kollegen im internationalen Raum in Kontakt treten.

Themenvielfalt bei den Projekten am Fraunhofer IWU – von Wein über zukünftige Proteinquellen bis hin zu neuronalen Netzen

Zu dem Stichwort Wein berichtete Maximilian begeistert darüber, dass er an einem Projekt beteiligt, welches sich gemeinsam mit Fraunhofer-Kolleginnen und Kollegen aus Portugal um den Weinbau konkret in Portugal bemüht. Aufgrund des Klimawandels müsste in Portugal an neuen Maßnahmen beim Weinanbau geforscht werden – eine Aufgabe der Fraunhofer Institute.

Zurück zur Frage vom Beginn: Wie sieht der Alltag eines Wissen-Schaffenden am Fraunhofer IWU aus? Beziehungsweise was gehört an Aufgaben dazu?

Die Lieblingsaufgabe von Maximilian Stange ist dabei das Betreuen von Studierenden bei ihrer Abschlussarbeit. Dadurch würde immer wieder neuer Input zusammenkommen und das findet Maximilian sehr interessant. Beispielsweise gab es in der letzten Zeit mehrere Abschlussarbeiten, darunter eine zum Thema Future Proteins. Future Proteins ist ein Projekt, an welchem mehrere Fraunhofer-Institute gemeinsam daran arbeiten neue Proteinquellen möglichst nachhaltig zu nutzen. Dabei ist sowohl von Algen, Pilzen oder auch einem Insektenproteinpulver die Rede.

Außerdem ist Maximilian an dem Projekt NeuroSmart beteiligt. In diesem Zusammenhang wird an der Entwicklung von neuartigen Sensorsystemen geforscht.

Ansonsten finden einige Meetings statt. In der Corona-Pandemie hat sich dies angehäuft. Mittlerweile sind es wieder weniger geworden. Neben diesen Besprechungen finden verständlicherweise auch kleinere Absprachen statt, ob nun im Büro, via Teams oder auf anderen Kommunikationswegen. Ein weiterer wichtiger Teil des Arbeitens als Wissenschaftler am Fraunhofer IWU ist der Kontakt und die Kommunikation mit den Partnern aus der Industrie, um beispielsweise konkrete Anforderungen in einem Fabrikplanungsprojekt zu besprechen.

Mit Kollegen auch in der Freizeit etwas machen? Ab und zu kommt das beim Fraunhofer IWU vor

Als kleine Exkursion mit dem Team hat die Zukunftsfabrik in Leipzig an Team Duell teilgenommen. Das Spiel verläuft so ähnlich wie “Schlag den Raab”, berichtet Maximilian. Im Juni dieses Jahres war eine Gastwissenschaftlerin aus Valladolid am Fraunhofer IWU. Maximilian und seine Kolleginnen und Kollegen haben ihr dabei die kulinarische Seite von Chemnitz, bei einem gemeinsamen Essen, nähergebracht.

Maximilian ist mittlerweile schon drei Jahre am Fraunhofer IWU. Was begeistert ihn an diesem Job?

Wie schon vorab angeklungen begeistert Maximilian die Themenvielfalt: „Man kommt mit vielen coolen, spannende Themen direkt oder indirekt in Berührung. Es ist dadurch definitiv kein 08/15 Job.” Beispielsweise berichtet er von einer Kollegin, welche an Pilzmycel als mögliches Material zur Herstellung von Prothesen oder Orthesen forscht.

Auch die Forschung an zukünftigen Proteinpulvern aus Algen oder Insekten findet Maximilian sehr spannend. Aus letzterem können beispielsweise Insektenburger gemacht werden. In der Mensa der TU Chemnitz hat Maximilian bereits einen solchen Burger gegessen und fand ihn bekömmlich:  “um ehrlich zu sein, habe ich den Unterschied nicht wirklich geschmeckt”. Insekten als Nahrungsmittel hat Maximilian auch zuvor bereits ausprobiert, und zwar knusprig gebratene Heuschrecken in Kambodscha.

Im Allgemeinen gefällt Maximilian die Zusammenarbeit mit seinen Kolleginnen und Kollegen. Durch die vielen unterschiedlichen Forschungsthemen, Herangehensweisen und Hintergründe (auch kulturell) werden stets neue Perspektiven aufgebracht. Somit lässt sich schließen, wie bei anderen Themen: Man lernt nie aus am Fraunhofer IWU, sondern immer wieder Spannendes hinzu.

Lisa Heinemann

Studentische Hilfskraft
Tätigkeitsfeld: wissenschaftliche Redaktion und Blogkonzeption

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