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Die Berechnung von Produkt-Carbon-Footprints: Ein Schritt zur nachhaltigen Transformation

Die Berechnung von Produkt-Carbon-Footprints (PCFs) ist entscheidend für die nachhaltige Transformation von Unternehmen. Das Fraunhofer IWU hat PCFs für ausgewählte Produkte der GETT Gerätetechnik GmbH erstellt, um den wachsenden Anforderungen an Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Dieser Beitrag erläutert die Herausforderungen und Lösungen bei der Ermittlung dieser wichtigen Kennzahlen.

Projektziel und Herausforderungen 

Produkt-Carbon-Footprints (PCFs) sind entscheidende Kennzahlen zur Bewertung der Umweltauswirkungen von Produkten. Sie ermöglichen es Unternehmen, die CO₂-Emissionen zu quantifizieren, die durch Rohstoffverbrauch, Produktion, Transport und weitere Lebensphasen entstehen. Die Berechnung von PCFs ist ein wesentlicher Schritt zur nachhaltigen Transformation, da sie als Grundlage dient, um wirksame Maßnahmen zur Reduzierung negativer Umweltauswirkungen aufzuzeigen und umzusetzen. 
In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IWU hat die GETT Gerätetechnik GmbH das Ziel gesetzt, PCFs für zwei Produkte, eine Tastatur und einen Panel-PC, zu berechnen. Die Herausforderung liegt in der Komplexität der Produkte und der Vielzahl zugekaufter Teile, da die CO₂-Emissionen nicht nur von den eigenen Produktionsprozessen, sondern auch von den Lieferanten abhängen. Oft konnten ausreichende Informationen zu den einzelnen Kaufteilen nicht aus den Lieferantendokumenten entnommen werden. Um die Datenlücken zu schließen waren umfangreiche Recherchen erforderlich.  

Vorgehensweise bei der Berechnung 

Bei der Bilanzierung der CO₂-Emissionen wurden die Systemgrenzen nach dem Cradle-to-Gate-Ansatz festgelegt. Bei diesem Ansatz werden die Lebensphasen von der Rohstoffgewinnung bis zur Produktion betrachtet. Eine Hotspot-Analyse identifizierte Komponenten mit hohem Einfluss auf die Gesamtemissionen. In mehreren Iterationen wurden die Eingangsdaten präzisiert, was die Aussagekraft der Ergebnisse erheblich verbesserte. 

Ergebnisse und Zukunftsaussichten 

Die Ergebnisse zeigen, welche CO₂-Emissionen im Cradle-to-Gate Lebensweg des Panel-PCs und der Tastatur von der Rohstoffgewinnung bis zur Produktion entstehen. Besonders zugekaufte Elektronikkomponenten wie Displays, Touchpads und Platinen hatten einen signifikanten Einfluss auf die CO₂-Emissionen, während Kabel und Gehäuseteile im Vergleich unerheblich sind. 
Dieses Wissen ermöglicht es der GETT GmbH, zu identifizieren, an welcher Stelle potenziellen Maßnahmen zur Verringerung des CO₂-Fußabdrucks besonders wirksam sind. Zudem wurde deutlich, welche Daten notwendig sind, um PCFs zu ermitteln. Zukünftige Prozesse zur Datensammlung können so implementiert, um die Berechnung und letztlich die Reduktion der Emissionen zu erleichtern.  

Kommen Sie gerne auf uns zu, wenn Sie Unterstützung bei der Berechnung Ihrer PCFs benötigen. Wir helfen Ihnen, nachhaltige Lösungen zu finden. 

Titelbild: © gett-group 

Natalie Früholz

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