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Die Digitalisierung der Textilindustrie: Herausforderungen und Lösungen 

Die Digitalisierung stellt die Textilindustrie vor große Herausforderungen. Individuelle Kundenwünsche, steigende Komplexität und der Fachkräftemangel erfordern innovative Ansätze. Das Fraunhofer IWU hat im Projekt SmarMoTEX unterschiedliche Lösungen für diese Herausforderungen entwickelt. Besonders die Materialflusssimulation eröffnet neue Möglichkeiten für eine effiziente und flexible Produktion. Erfahren Sie, wie SmarMoTEX die Textilindustrie unterstützt und welche Mehrwerte die Simulation bietet.

Herausforderungen der Digitalisierung in der Textilindustrie 

Die Textilindustrie befindet sich im Wandel. Kunden verlangen zunehmend individualisierte Produkte, was zu kleineren Losgrößen und einer erhöhten Komplexität in der Fertigung führt. Traditionelle Produktionsprozesse stoßen an ihre Grenzen. Hinzu kommen heterogene Maschinenparks und ein Mangel an Fachkräften, die die digitale Transformation dieser traditionellen Branche vorantreiben können. Die Gewinnung und Verarbeitung relevanter Daten werden durch veraltete Maschinen und fehlende Schnittstellen erschwert. 

SmarMoTEX: Innovative Lösungen des Fraunhofer IWU 

Das Fraunhofer IWU hat im Projekt SmarMoTEX gemeinsam mit Partnern Lösungen entwickelt, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Dazu wurde unter anderem Materialflusssimulation als zentrales Element für die dynamische Analyse der Produktionsprozesse eingesetzt. Durch die virtuelle Abbildung der Produktionsprozesse können Unternehmen Engpässe identifizieren und Abläufe optimieren, ohne den realen Betrieb zu stören. Die Simulation ermöglicht es, verschiedene Szenarien zu testen und Entscheidungen auf einer fundierten Datenbasis zu treffen. Dabei berücksichtigt sie Anlagen, deren Verkettung, Störverhalten sowie Auftragsdaten und Schichtpläne. Aud diese Weise lassen sich unterschiedliche Produktionsstrategien testen und ihre Auswirkungen auf Durchlaufzeiten und Ressourcenverbrauch analysieren. Unternehmen können so ihre Prozesse anpassen, um effizienter zu produzieren und flexibler auf Kundenwünsche zu reagieren. Konkret wurden vereinzelte Anlagen dadurch als Engpässe in bestimmten Produktionssituationen identifiziert und es konnte eine Umstellung von Push auf Pull Produktion virtuell getestet werden, ohne in das Realsystem eingreifen zu müssen.  

Abbildung 1. Simulationsmodell für eine textile Wertschöpfungskette

Zudem wurden bestehende Maschinen mittels Retrofit mit moderner Sensorik ausgestattet, um typische Prozessparameter wie Walzenpositionen, Kräfte, Drücke und Temperaturen sowie Vorschubgeschwindigkeiten zu erfassen, für die Prozesskontrolle aufzubereiten und verfügbar zu machen. Dies ermöglicht die Erfassung von Echtzeitdaten und deren Integration in übergeordnete Systeme wie das MES (Manufacturing Execution System). Durch die semi-automatische Generierung von 3D-Modellen können digitale Zwillinge erstellt werden, die als Grundlage für Assistenzsysteme dienen. Diese unterstützen Mitarbeitende bei Wartung, Schulung und Prozessoptimierung. 

Mehrwerte der Materialflusssimulation 

Die Materialflusssimulation bietet zahlreiche Vorteile: 

  • Testumgebung Unternehmen können angepasste Produktvolumina und Variantenmixe testen und schneller auf Marktveränderungen und Kundenwünsche reagieren. 
  • Transparenz: Alle Prozesse werden digital nachvollziehbar, was die Planung und Steuerung erleichtert. 

Fazit 

Die Digitalisierung bietet der Textilindustrie enorme Chancen. Mit den im Projekt SmarMoTEX entwickelten Lösungen des Fraunhofer IWU können Unternehmen den Herausforderungen besser entgegentreten. Die Materialflusssimulation und weitere innovative Ansätze sind Beispiele dafür wie digitale Technologien auch in dieser Branche den Weg für eine effiziente, flexible und zukunftsfähige Produktion ebnen.  

Titelbild: mithilfe von Chat GPT-4o am 02.04.25 generiert.

 

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